Was für ein Thema! Wie weit, wie tief. Zauberhaft. Aufregend.
Ich möchte mit euch zusammen ansehen, wie es aussehen kann, so ein gutes Leben für alle. Was bedeutet das eigentlich? Plastisch. Mit allen Sinnen erlebt. Wir werden kleine Mosaike eines guten Lebens schreiben. Geschichten. Freundliche Narrative, die niemanden ausschließen von diesem guten Leben. Nicht hier und nirgends auf der Welt. Genug für alle. Gut für alle. Überall. Gerecht.
Wenn ihr einmal diesen Satz auf euch wirken lasst:
Ein gutes Leben für alle.
Was kommt euch in den Sinn?
Manchmal kommen die Schwierigkeiten als erstes: Wie soll das gehen? Für alle? Worauf müssen wir verzichten? Und wer bestimmt, wie das gehen soll?
Aber wenn wir weitergehen, an dem Zweifel, an den Problemen vorbei. Einfach einmal weitergehen und es auf uns wirken lassen:
Ein gutes Leben für alle.
Was kommt jetzt in den Sinn?
Schreib einen kleinen Text über einen Morgen in deinem Leben. Du wachst auf. Machst du gleich die Augen auf, oder liegst du noch ein wenig da, im Halbreich der vergangenen Träume? Öffne deine Augen. Woran erkennst du, dass das gute Leben für alle gerade stattfindet? Jetzt gerade stattfindet in all seiner Schönheit! Was ist hier los? Wo bist du eigentlich? Schau dich um. Welches Gefühl breitet sich aus in dir? Wie riecht es hier? Kannst du etwas hören? Und was tust du? Jetzt, hier?
Schreib nur diesen ersten Morgen im guten Leben für alle.
15 Minuten. Lass kommen, was kommt. Es gibt kein Falsch. Mäandere, spiele. Schreibe.
Schreibimpuls
Schreibe den ersten Morgen im guten Leben für alle.
Zeit
15 Minuten
Zeit danach
Spüre noch einmal hinein, sehne dich! Das Sehnen wird uns den Weg zeigen.
Und dann setzt mir, wenn ihr wollt, liebe Freund:innen, einen Absatz dieses eures Textes in die Kommentare. Ein Stück Text. Zum verkosten. Ich freue mich darauf!
Glitzert, liebe Freund:innen! Glitzert im Angesicht des guten Lebens für alle.
Anette Grüsser meint
Ein harter trockener Schlag auf die Stirn weckt mich. Neben mir kullert ein Kienapfel ins dürre Gras. Wer war das ? Kampflustig schaue ich mich um – alle liegen glaubhaft friedlich schlafend in ihren Hüllen. Die Bewegung kommt von oben: ein Eichhörnchen hüpft durch die Krone der Kiefer.
Ich wurstel mich aus meinem Schlafsack und gehe die paar Schritte hin zum heissen Sand, lasse die nachtverschwitzten Sachen fallen und tauche ein in die grünblaue Kühle, ohne Gedanken, ohne Plan, ohne Zweifel.
Bald werden alle wach sein und nach Gelächter und Geschirrklappern wird diese konzentrierte Stille da sein. Es wird weiter wachsen unser Theaterstück, wie ein Kind , mit Trotzphasen, Krankheiten und Wachstumsschmerzen. Und dennoch – oder deshalb – soviel tiefes Glück. Einen Sommer lang und für immer.
Helen meint
Ich rieche die Kiefer. Spüre das kühle Wasser auf meiner Haut.
Danke schön, liebe Anette, dass du mich mit hineinnimmst in diesen einen Sommer – für immer.
Alles Liebe
Helen