
Wie ist es dir ergangen nach dem ersten Impuls? Bist du gleich zurück in deinen Alltag gekommen? Hast du einen Nachhall gespürt? Spüre noch einmal kurz zurück: wesentlich werden.
Gab es angenehme, gab es unangenehme Gefühle?
Ich möchte es wiederholen, weil es so wichtig ist: Wenn du merkst, dass du zu einem Impuls nicht gerne schreibst, wenn du psychisch unter Stress kommst: Höre auf zu schreiben. Beschäftige dich mit etwas anderem.
Und wenn du merkst, es braucht mehr, suche dir jemanden zum Sprechen, Freund*innen, oder auch einen professionellen Menschen. Du trägst Verantwortung für dich, sei sehr aufmerksam mit dir.
Sei freundlich zu dir – und sanft.
Machen wir also wunderbar weiter.
Lebenszeit. Das ist unser Thema heute.
Lass das Wort kurz auf dich wirken.
Lebenszeit.
In was für ein Gefühl versetzt dich dieses Wort?
Wir haben davon eine ganz bestimmte Menge.
Wir wissen nicht, wie groß sie ist.
Wir wissen sicher, unsere Lebenszeit ist endlich.
Das braucht uns nicht zu betrüben. Das ist einfach so.
Und doch…
Wir möchten wesentlich werden.
Kommen wir heraus aus der vielleicht nachdenklichen, vielleicht sogar etwas traurigen Stimmung.
Wir wollen Leichtigkeit versuchen. Leichtigkeit schmecken.
Wir können unsere Lebenszeit mit vollen Händen ausgeben! Es ist Fülle da, innerer Reichtum.
Auch dann, wenn wir es im Moment vielleicht nicht fühlen. Wir leben auch in der Fülle.
Schreibe 10 Minuten zu dem Impuls:
Ich gebe meine Lebenszeit mit vollen Händen.
Wofür möchtest du sie geben, deine kostbare Zeit?
Was leuchtet auf, wenn du so denkst: Fülle!
Was beginnt in dir zu funkeln?
Schreibe mit allen Sinnen. Wie schmeckt das, was du da so opulent zur Verfügung hast?
Wie hört es sich an? Rieche, fühle, sehe es.
Und bleibe in der Leichtigkeit, bleibe in der Fülle, schreibe mit leichter Hand.
Und wenn sich etwas ganz anderes einstellt, Traurigkeit vielleicht, dann schreibe sie.
Es gibt kein Falsch. Schreibe das, was geschrieben werden will.
Schreibimpuls
Ich gebe meine Lebenszeit mit vollen Händen.
Zeit
10 Minuten
Zeit danach
Wie war das Gefühl?
Wenn es gut war, schwelge noch ein bisschen im Gefühl der Fülle.
Wenn du traurig geworden bist, versuche vielleicht, die Traurigkeit freundlich zu betrachten. Du bist auf dem Weg. Das an sich ist wertvoll und schön.
Schreib mir gern einen Satz der Fülle in die Kommentare, oder auch einen der traurigen Gefühle. Alles ist richtig.
Mit den Impulsen zum wesentlich werden geht es hier am nächsten Freitag weiter.
Bis bald, liebe Freund*innen!
Pietro meint
Ich fand es wunderbar, heute Sonntag morgen aufzustehen und mir sehr bald diesen Schreibimpuls zu geben. Durchaus eine Herausforderung, den selbstgestalteten Vorhang vor dem Spiegel wegzuziehen. Hier ein paar Sätze:
„Ich bin so froh, hat mich meine Krankheit in der Jugend dazu verführt, mein Leben ausgeglichen zu gestalten. Es hat mich um vieles reicher gemacht und ich hätte vieles nicht so voll erlebt oder bewirkt.“
„Manchmal komme ich mir vor, ich könnte mit etwas volleren Händen schöpfen. Ich hänge ein bisschen an meiner Komfortzone. Da draussen, da kann ich durchaus mit wenig Zeit- und Energieaufwand mehr bewirken, wenn ich eine Priese spezifischer bin.“
„Und da drinnen?…“ Da drinnen hat es mich dann fasziniert, über die gegebenen 10 Minuten hinaus zu schreiben. Dem nachzugehen, wie sich das Innen und Aussen gegenseitig unterstützen. – Echt ein toller Schreibimpuls, danke Helen!
Helen meint
Lieber Pietro,
was für eine Sicht! Das Schwere zu integrieren, zu sehen, was daraus entsteht, das, finde ich, ist Lebenskunst. Wir könnten gern auf das Schwere verzichten. Es widerfährt uns aber. Es hat nicht sein Gutes, so würde ich es nie nennen. Es hat aber Folgen. Und einige davon – sind gut.
Es geht darum, die ganze Katastrophe zu leben.
Hat Jon Kabat-Zinn gesagt, der die Mindfulness-Based Stress Reduction entwickelt hat.
Ich glaube, genau das ist so. Leben wir die ganze Katastrophe, das Schlimme und immer wieder das Wunderschöne.
Sei ganz herzlich gegrüßt und danke für deine Worte
Helen