
Guten Morgen in einer neuen Woche unseres Lebens.
Wir können mit dieser Woche etwas Gutes anfangen. Sie gehört uns allen.
Wichtig ist, ganz besonders bei der Beschäftigung mit Einsamkeit: Wenn du merkst, dass du nicht gerne dazu schreibst, wenn du psychisch unter Stress kommst, höre auf zu schreiben. Beschäftige dich mit etwas anderem.
Und wenn du merkst, es braucht mehr, suche dir jemanden zum Sprechen, eine Freund*in oder Therapeut*in. Dafür trägst du die Verantwortung. Sei immer sehr aufmerksam mit dir.
Einsamkeit. Die meisten Menschen kennen Einsamkeit und sehr viele Menschen kennen sie akut.
Einsamkeit ist eine große persönliche Last und sie ist schwer zu beenden.
Sie bringt ihre eigenen Mechanismen mit, mit denen sie sich selbst erhält.
So, dass wir sie nicht zugeben, uns mit ihr nicht zeigen, uns schließlich gar nicht zeigen, und sogar so, dass wir manchmal selbst nicht wissen, dass es eigentlich Einsamkeit ist, die hinter unserem Leid steht.
Selbstfürsorge, relevante Beziehungen zu anderen Menschen und das als sinnhaft empfundene Eingebunden-Sein in einen größeren Zusammenhang – wenn wir diese drei Aspekte unseres Lebens meistern, wird Einsamkeit keine relevante Rolle in unserem Leben spielen.
Das ist keine leichte Aufgabe.
Aus der Einsamkeit gibt es Auswege. Etwas, das man schwer glaubt, wenn man darin steckt.
Keine einfachen, vielleicht, aber es gibt gangbare Wege aus der Einsamkeit heraus.
Bin ich einsam?
Stelle dir schreibend diese Frage. Es ist gut möglich, dass du nicht einsam bist, und genauso gut ist es möglich, dass du einsam bist. Versuche es, ohne es zu werten, auf das Papier zu bringen. Schreibe dazu über dich in der Du-Perspektive. Wann warst du einsam, wann bist du es?
3 Minuten, schreibe es dir schnell auf das Papier.
Und jetzt überlege, ob es einen Menschen gibt, mit dem du über Einsamkeit sprechen kannst. Nicht unbedingt über deine eigene, sondern generell über dieses Thema. Es kann sein, dass es so einen Menschen gibt, genauso gut kann es sein, dass es so einen Menschen im Moment nicht gibt.
Wer könnte das sein? Und wie könntest du so einen Menschen vielleicht kennenlernen? Was würdest du ihr*ihm sagen? Erprobe schreibend das Gespräch. Dein Gegenüber, kennt es auch Einsamkeit? Zeigt es sich damit? Zeigst du dich? Schreibe 10 Minuten.
Und dann: Iss vielleicht ein leckeres Stück Obst oder mach dir ein schönes Getränk. Das war schwere Arbeit.
Schreibimpuls
Erprobe ein Gespräch über Einsamkeit.
Zeit
3 + 10 Minuten
Zeit danach
Schau dir diese Woche die Menschen, denen du begegnest an. Frag dich vielleicht: Könnte ich mit ihr*ihm so ein Gespräch führen? Die Verkäuferin, die Handwerkerin? Die Kollegin?
Schreib mir gern einen Satz in die Kommentare, eine Erkenntnis, oder einen Satz, der aufleuchtet.
Glitzern wir, liebe Freund*in!
Einsamkeit fällt kein Urteil über uns.
A. meint
Hallo Helen,
deine Anregung kam wie gerufen. Ich betreue zur Zeit zwei Teenagers im Schüleraustausch. Die eine Teenagerin sehnt sich nach einem Hund und hat Webseiten von Hundeheimen angeschaut. Da kam ein wohltuendes Gespräch über Einsamkeit auf natürliche Weise auf. Und noch mehr: Ich las spontan eine schöne Hundeanzeige in der leicht geänderten Form vor, wie ich es auf einer Partnersuche Webseite über mich selbst schreiben könnte (ich bin seit einigen Jahren alleinstehend). Großes Gelächter der beiden Teenagers. Das hat Spaß gemacht, mal so über Einsamkeit zu reden. Und anschließend fragte ich mich: Würde ich mich getrauen, meine Bedürfnisse zu äussern wie Mensch es selbstverständlich für den Hund in der Hundeanzeige tut? Eigentlich ganz menschliche Bedürfnisse… Danke für deine Anregung!
Helen meint
Wie lieb das ist, so damit umzugehen.
Und ich kann mir richtig vorstellen, wie lustig das war, mit euch Dreien.
Einsamkeit zu zeigen ist nicht leicht. Es ist auch ein Tabubruch.
Ich glaube, wenn wir dieses Tabu brechen, geht es uns besser. Es gibt Berührung.
Danke für deine schöne Geschichte und deine Gedanken!
Alles Liebe
Helen